Analyse der Wirtschaftsdaten
Wie sieht die wirtschaftliche und soziale Situation in St. Ulrich und in Gröden aus? Welche Besonderheiten charakterisieren den Hauptort Grödens? Welche Möglichkeiten der Entwicklung und welche Herausforderungen ergeben sich für St. Ulrich?
Diese und andere Fragen wurden von der SVP-Ortsgruppe von St. Ulrich mit hochrangigen Experten aus Bozen, dem Generalsekretär der Handelskammer Dr. Alfred Aberer und dem Direktor des WIFO Dr. Georg Lun, diskutiert.
Arbeitsmarkt und die Beschäftigungssituation sind wesentliche Aspekte der Gesellschaft. Hier fällt vor allem auf, dass jeder 2. Beschäftigte von St. Ulrich zur Arbeit nach außen pendeln muss und der allergrößte Teil davon (75%) nach Bozen. Es fehlt an höherqualifizierten Arbeitsplätze, die vor allem junge Grödner zur Arbeit nach außen zwingen. Die Gefahr besteht, dass Gröden und St. Ulrich einerseits immer mehr zur reinen Tourismushochburg und andererseits zur Schlafgemeinde für die jungen, gut ausgebildeten Grödner werden, die gezwungen sind außerhalb Grödens ihr Brot zu verdienen. Hier wird sich die Politik neue Ideen und Initiativen ausdenken müssen.
Aber auch bei den Betriebsgründungen schaut es nicht rosig aus. Jüngere Menschen haben es äußerst schwer den Weg in die Selbständigkeit zu finden. Zu kompliziert sind die Rahmenbedingungen und groß die Hürden für eine unternehmerische Initiative. So schließen sowohl Betriebe im Einzelhandel als auch im Dienstleistungsbereich. Als Beispiel wurde genannt, dass es im ganzen Tal keine chemische Reinigung mehr gibt, aber niemand sich findet, der diese Marktlücke besetzen möchte.
Die Herausforderungen sind also zahlreich: es gilt Perspektiven für gutausgebildeten junge Leute zu eröffnen, neben dem Tourismus weitere wirtschaftliche Standbeine zu fördern, in der öffentlichen Verwaltung Synergien durch den Zusammenschluss der 3 Gemeinden zu schaffen, aber auch die Zielsetzungen des Masterplanes Gröden endlich anzugehen.